Ein Selbstläufer war die Titelverteidigung von Yasmin Giger über 400 m auf den engen beiden Runden im Athletik Zentrum in St.Gallen nicht.
Die 24-jährige Romanshornerin sah sich bedrängt von der zwei Jahre jüngeren Aufsteigerin Catia Gubelmann. Doch Giger löste die Aufgabe an den Schweizer Hallen-Meisterschaften überzeugend. An der Spitze bog sie nach der ersten Runde an die Innenkante. Die Position verteidigte sie in 53,46 Sekunden bis ins Ziel. Damit verwies sie Gubelmann um 27 Hundertstel auf Platz zwei.
Schneller als für ihren bereits fünften Hallentitel (seit 2017) musste Giger noch nie laufen. Und trotzdem, einmal schon war sie an Titelkämpfen in der Halle schneller: 2022, als sie in 54,24 Sekunden hinter Silke Lemmens mit Silber vorliebnehmen musste.
Viele Möglichkeiten, sich zu profilieren
Yasmin Giger betrachtet die kurze Hallensaison vor allem als Vorbereitung auf die Sommersaison. Ihre Paradedisziplin 400m Hürden werden indoor nicht gelaufen. Die Flachstrecke über dieselbe Distanz dient als Alternative. Und Giger sieht sich auf Kurs. Die kommende Saison mit den Staffel-Weltmeisterschaften im Mai (4x400 m), den Europameisterschaften im Juni und den Olympischen Spielen im August ist reich befrachtet. Giger will sich an allen Stationen profilieren.
Die Kriterien für die EM-Teilnahme hat sie bereits erfüllt. Für Olympia befindet sie sich auf gutem Weg. Beide Grossanlässe motivieren sie enorm. 2021 war sie bereits bei Olympia in Tokio dabei. Doch damals fehlte coronabedingt das Publikum. Jetzt dürfte der Kontrast riesig sein. Und Giger sagt: «Diesmal geht es für mich nicht nur ums Dabeisein. Diesmal will ich auch meine Möglichkeiten ausschöpfen.» Nach Abschluss der Berufsmatura widmet sie sich nun vollumfänglich dem Sport.
Quelle-Artikel: ThurgauerZeitung (Jörg Greb), 20.02.2024 / Foto: athletix.ch / Bildbeschreibung: Yasmin Giger gewann den 400 m Lauf und damit die fünfte Hallen-Goldmedaille über 400m.
